Anzüge – egal ob ein- oder zweireihig
Der Herrenanzug ist der Klassiker seiner Gattung und kann zu so gut wie jedem Anlass getragen werden. Dass es allerdings weit mehr als den Standardanzug gibt, wissen die wenigsten. Wir klären auf und zeigen einen kurzen Überblick über die Hierarchie der Anzüge:
Stresemann – the formally classic
Benannt nach dem langjährigen deutschen Außenminister Gustav Stresemann, eignet sich der Stresemann insbesondere für förmliche Anlässe wie beispielsweise Trauerfeiern und Banketts. Er sollte nur am Tag getragen werden und ist nach 18:00 Uhr eher unpassend. Er kann seinen großen Bruder, den Cutaway, ersetzten, hat aber einen weniger offiziellen Charakter.
Klassisch wird beim Stresemann eine schwarz-grau gestreifte Hose zu einem einreihigen schwarzen oder anthrazitfarbenen Jackett mit steigendem Revers kombiniert. Dazu sollte eine hellgraue Weste, ein weißes Hemd und eine silbergraue oder schwarze Krawatte getragen werden.
Cutaway – the big brother
Der Cutaway gilt als großer Bruder des Stresemanns. Der aus England stammende Anzug ist ein aus dem Gehrock entwickeltes Kleidungsstück. Der Begriff Cutaway leitet sich von den abgeschnittenen Ecken des Gehrocks ab. Er wird wie der Stresemann nur bis 18:00 Uhr getragen, ist durch den offiziellen Charakter allerdings für besondere Anlässe wie Hochzeiten, hochklassige Beisetzungen oder Staatsempfänge geeignet. Der Cutaway besteht aus einer gestreiften Hose, schwarzen Schuhen und einer hellgrauen oder farbigen Weste, einem weißen Hemd und dazu einer grausilbernen Krawatte. Zum klassischen anthrazitfarbenen oder schwarzen Cut gehören knöchellange weiße Wollstoff-Gamaschen mit Steg. Der Cutaway erinnert durch seinen Schnitt an einen Frack.
Smoking – classic evening chic
Der Smoking ist das nächtliche Pendant zum Stresemann. Als eleganter Anzug eignet er sich für besondere Anlässe am Abend, steht allerdings noch eine Stufe unter dem Frack. Das Jackett ist beim Smoking klassischerweise ein mittellanges ein- oder zweireihiges Sakko ohne Rückenschlitz mit nur einem Schließknopf. Das steigende Revers ist entweder mit Seide oder Satin besetzt. Die Hose ist aus dem gleichen Stoff wie das Sakko.
Frack – the king
Der König unter den Anzügen: der Frack. Er wird nur zu besonders festlichen Abendveranstaltungen getragen und zeichnet sich durch die taillenkurze Jacke mit dem typischen Schößchen aus. Die Jacke hat ebenfalls ein steigendes Revers und wird ausnahmslos offen getragen. Das spezielle Frackhemd hat eine gestärkte Piquébrust, stehende Frackknöpfe sowie einen Kläppchenkragen. Eine weiße Frackweste über dem Hemd macht den Frack-Look komplett.